Die einstige Planet Solar und spätere Race for Water hat den Besitzer gewechselt und macht sich als MS Porrima auf, weltweit gegen Mikroplastik anzukämpfen.

Text: Jean-Guy Python

Sie erinnern sich bestimmt noch an das stark mediatisierte Abenteuer von Raphael Domjan auf seinem selbstgebauten und 2010 in Kiel vorgestellten Solarkatamaran. Er hatte auf der nur von Sonnenergie angetriebenen Planet Solar die Erde umrundet. Nach der erfolgreichen Weltreise wurde das Schiff von Marco Simeoni und seiner Stiftung Race for Water übernommen und seine Reichweite unter anderem mit kiteähnlichen Skysails markant erhöht. Unterwegs auf dem bahnbrechenden Gefährt klärte Marco Simeoni die Öffentlichkeit in vielen Teilen der Welt über den Zustand der Meere auf.

Gunter Pauli, der neue Reeder

Ende 2021 hat das Boot seinen Dienst unter der Schirmherrschaft der Schweizer Stiftung Porrima wieder aufgenommen. Die gemeinnützige Organisation hat ihren Sitz in Lausanne und wird von Professor Gunter Pauli, einem prominenten Fachmann für nachhaltige Entwicklung und Erfinder der «blauen Wirtschaft», geleitet. Zuvor war das Schiff auf Herz und Nieren geprüft und mit innovativen, insbesondere wasserstoffbasierten Technologien aufgerüstet worden. Die Wasserstoffanlage befindet sich zwar noch in der Testphase, liefert in Kombination mit Meerwasser und Sonneneinstrahlung aber bereits jetzt bis zu 10 Prozent der nötigen Betriebsenergie. Nach dem Refit brach die MS Porrima Ende 2021 in Osaka zu einer Weltreise auf, um die Bevölkerung für das Problem von Mikroplastik zu sensibilisieren und einen Beitrag im Kampf gegen das Umweltproblem zu leisten. In seiner jetzigen Version filtert und reinigt der Katamaran mit einer Hightech-Anlage das Meerwasser. Das kompakte System wurde von der Firma Eden Tech in Zusammenarbeit mit Blue Innovations entwickelt und isoliert und trennt nach dem Vorbild unserer Lunge und unserer Gefässe das Mikroplastik vom Wasser.

Einmal um die Welt

Erster Halt der MS Porrima war die Weltausstellung in Dubai, nächstes Ziel ist Kenitra in Marokko. Dort sollen die neusten Technologien verbaut, die Struktur angepasst und ein Dutzend Innovationen integriert werden, damit der Kat für die «blaue Odyssee» gerüstet ist. Anschliessend wird er das Mittelmeer umrunden, bevor er ab 2023 durch die Weltmeere zieht. 2025 sollte er pünktlich zur Weltausstellung zurück in Osaka sein und im Rahmen eines offiziellen Programms zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele eine wichtige Rolle spie-Peter Charaf len. porrima.org