Am Primo Cup – Trophée Crédit Suisse, der vom 4. bis 6. März im Fürstentum Monaco ausgetragen wurde, haben es in der grössten Klasse zwei Teams aus der Romandie aufs Podest geschafft.

Text: Oliver Dufour

Der Primo Cup wurde 1985 auf Initiative von Prinz Albert, der damals gerade das Präsidentenamt des Yacht Club de Monaco übernommen hatte, lanciert. Zur 38. Ausgabe Anfang März fanden sich 400 Seglerinnen und Segler aus 14 Nationen in den Klassen J70, Smeralda 888, RS 21 und Longtze Premier im Fürstentum ein. Darunter waren Weltstars wie der Amerikaner John Kostecki, Sieger des Volvo Ocean Race und des America’s Cups, oder die 470er-Olympiasieger Will Ryan aus Australien und Luke Patience aus Grossbritannien.

Letztere segelten auf der von Kilian Wagen gesteuerten J70 Découvertes-GeoMod des Cercle de la Voile Vevey. Mit ihrer Unterstützung und der tatkräftigen Hilfe von Grégoire Siegwart, mit dem Kilian Wagen eine Olympiakampagne in der 470er-Klasse gestartet hatte, sowie ihrem Coach Samuel Kivell führte der Waadtländer das Team souverän zum Sieg. «Will Ryan war Samuels ehemaliger Vorschoter und Luke Patience einer unserer Sparringpartner bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio», erinnert Kilian Wagen. «Es hat extrem Spass gemacht, wieder einmal zusammen zu segeln und Zeit mit Freunden zu verbringen. Die Stimmung war hervorragend.»

DIE SCHWEIZER SEGLERINNEN UND SEGLER ZEIGTEN IN MONACO BEI DEN J70 UND DEN LONGTZE PREMIER EINMAL MEHR IHRE KLASSE

Die 470er-Cracks in ihrem Element

Für die ehemaligen Jollensegler schien in Monaco alles zu stimmen. Sogar das wechselhafte Wetter sagte ihnen zu. «Wir waren an diesem Wochenende wohl die Konstantesten», sagte der Steuermann nach dem Sieg. «Am Freitag sind wir zwei Leichtwindläufe gesegelt, am Samstag herrschte Flaute und am Sonntag waren die Bedingungen sehr wechselhaft mit viel ablandigem Wind, mit dem wir gut zurechtkamen.»

Trotz dieses Sieges stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, ob das Team an der WM, die im Oktober auf dem gleichen Regattarevier stattfindet, teilnehmen kann. Sie musste letztes Jahr coronabedingt verschoben werden. Er wisse nicht, ob es reiche, so Kilian Wagen. «Wir haben diesen Winter noch zwei andere J70-Wettkämpfe bestritten, sind aber neu in der Klasse und konnten nicht an den anderen Qualifikationsevents teilnehmen. Wir sind am Verhandeln und hoffen natürlich, dass wir doch noch einen der 90 verfügbaren Plätze bekommen.»

DAS TEAM DÉCOUVERTES-GEOMOD (IN DER MITTE) FEIERTE IN DER STARK BESETZTEN J70-KLASSE EINEN PRESTIGESIEG

Das CER qualifiziert sich für die WM

CER Aprotec – Ville de Genève mit Steuermann Guillaume Rol und Skipper Nelson Mettraux konnte sich bei den J70 trotz harzigem Start über den dritten Platz freuen. «Am Anfang lief nicht alles nach Wunsch, wir haben am ersten Tag einen DNF kassiert, uns dann aber in der Rangliste nach oben gearbeitet», so Nelson Mettraux. Dass sie sich so steigern konnten, stimme ihn zuversichtlich, denn das Team war nicht das gleiche wie sonst. «Wir freuen uns, dass wir uns für die WM qualifiziert haben, wo wir eine Top-10-Platzierung anstreben. Wir kennen das Revier gut und wissen, dass bei bestimmten Bedingungen die Taktik massgebend ist», meinte er vorausschauend. An der WM dürfte Victor Casas sein Comeback als Steuermann geben.

Für weitere Schweizer Podestplätze sorgten bei den Longtze Premier Jarmo Wieland auf Shensu (2.) und Torsten Müller auf Le Petit Frère von Emile Bleu (3.).