Das Burg Hotel im österreichischen Oberlech am Arlberg ist ein Ort zum Wohlfühlen. «Wir nehmen Ihr Vergnügen ernst» lautet die Devise des von Ende Juni bis Ende April geöffneten Vier-Sterne-Hauses. In einem autofreien Dorf auf etwa 1750 Metern direkt an der Piste gelegen, ist «die Burg» idealer Ausgangspunkt für alles, was der Arlberg zu bieten hat: im Winter Skifahren im weltbekannten riesigen Skigebiet, im Sommer Wandern in atemberaubender Landschaft.
Text: Marie Le Berre
In Oberlech fahren keine Autos, zumindest im Winter nicht. Man erreicht das Dorf über eine Seilbahn vom 200 Meter tiefer gelegenen Lech aus. Das Gepäck wird mit Caddys transportiert. Sämtliche Hotels, Restaurants und Pensionen sind über ein originelles Tunnelsystem verbunden, über das ihre Versorgung erfolgt. Kein Verkehr, kein Lärm, keine Abgase – Oberlech verspricht Natur pur und ist ein Paradebeispiel für einen Ski-in/Ski-out-Wintersportort.
Der Arlberg – ein Alpenpass, der die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol bildet – gilt als Wiege des alpinen Skilaufs. Seit der Inbetriebnahme der Flexenbahn Anfang der Saison 2016/17 stellt er mit insgesamt 305 km Skiabfahrten in allen Schwierigkeitsgraden und 88 Liften Österreichs grösstes zusammenhängendes Skigebiet und eines der fünf grössten der Welt dar. Durch seine grosse Höhe präsentiert er sich von Mitte Dezember bis etwa Ende April schneereich und sonnenverwöhnt und bietet so beste Bedingungen zum Skifahren und Snowboarden. Besonders Freeride-Fans kommen dort voll auf ihre Kosten, nicht umsonst gilt der Arlberg als Freeride-Mekka. Zahlreiche Gipfel bieten gigantische Ausblicke, darunter die Valluga, die mit ihren 2811 Metern majestätisch die Region überragt.
Im Sommer wartet das Gebiet mit mehr als 350 km markierten Wanderwegen auf. Dabei locken beliebte Ziele wie die Kriegeralpe oder die Mohnenfluh. Sattgrüne Alpwiesen, dichte Wälder und kristallklare Seen lassen die Herzen der Naturliebhaber höherschlagen. Von Oberlech am Arlberg ist es nicht weit zum berühmten Lechweg, einem 2012 eröffneten Weitwanderweg, der am Lech, einem der letzten Wildflüsse Europas, entlangführt.
Sommer wie Winter sorgen zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für einen abwechslungsreichen Urlaub: Rodelbahn, Hochseilgarten, Bogenschiessparcours, Enduro-Strecken für Mountainbiker, Tennis- und Golfplätze, Angelmöglichkeiten und vieles mehr. Kulturbegeisterte können den Sommerurlaub mit einem Besuch der berühmten Bregenzer Festspiele mit Opern- und Theatervorstellungen unter freiem Himmel verbinden.
Familienbetrieb
Das Burg Hotel wurde 1961 von Helga und Fridolin Lucian gegründet. Auf den Hotelier Fridolin Lucian und dessen Pioniergeist geht übrigens auch die Untertunnelung von Oberlech zurück. In den 1990er-Jahren übernahmen Gerhard und Elisabeth Lucian die Leitung des Familienbetriebs. Während der ersten Generation im Wesentlichen der (Auf-)Bau des Hotels zu verdanken ist, hat die zweite Generation vor allem für die kulinarische Weiterentwicklung gesorgt: Das Burg Hotel verfügt über eine eigene Bäckerei, eine eigene Schweinezucht und eine auf 2000 Metern gelegene Alpe, auf der Senner Charlie die hausgemachten Milchprodukte, wie Butter, Joghurt und Käse, herstellt. Seit 2021 wird der Betrieb offiziell von Christian Lucian und seiner Partnerin Patricia Lorenz geleitet, die an die Traditionen der vorherigen Generationen anknüpfen, nicht ohne auf die Erwartungen der Gäste von heute einzugehen, die sich vor allem nach authentischen Naturerlebnissen sehnen.
Das Burg Hotel fügt sich perfekt in die Umgebung ein. Die Zimmer und Appartements sind im alpenländischen Stil eingerichtet mit viel Holz und Naturmaterialien. Das Hauptgebäude ist über einen Tunnel mit einem Chalet verbunden, in dem sich ebenfalls einige Appartements und vor allem ein 1550 m2 grosser Wellness-Bereich, die Burg Oase, befinden. Quellwasserpool, Whirlpool, Schwebewanne, Infrarotkabine, Tepidarium, finnische Sauna, Bio-Zirbensauna, Erlebnisduschen und weitere Attraktionen sorgen ebenso für Entspannung wie das breite Angebot an sowohl klassischen als auch ayurvedischen Behandlungen und Massagen. Dabei kommen Pflegeprodukte von Babor sowie selbst gemachte Öle aus auf über 2000 Höhenmetern gesammelten, handverlesenen Kräutern zum Einsatz. Letztere Tradition geht auf Grossmutter Helga Lucian zurück, die auch die beliebte Oberlecher Kräutertee-Mischung erfunden hat.
Gaumenfreuden
Grund zum Stolz bietet die Lechtaler Stube mit der mit drei Gault-MillauHauben ausgezeichneten Gourmetküche von Küchenchef Sebastian Daeche. Das Burg Restaurant lockt mit mediterranen Speisen und traditionellen österreichischen Gerichten und in der Burg Schenke verwöhnt Helga die Gäste seit bereits 50 Jahren mit den legendären Fondues und Raclettes. Ein Muss für alle, die sich auf der Sonnenterrasse niederlassen, ist das Beef Tatar, ein Klassiker der «Burg» aus fein gewürfeltem Rinderfilet. Bei der Wahl des passenden edlen Tropfens sind die Sommeliers Hermann Lankmaier, Christoph Viehauser und Claudia Fathdem behilflich. Immerhin umfasst der Weinkeller 60 000 Flaschen Wein!