Drei IMOCA, eine Schweizerin, zwei Schweizer und zahlreiche Lehren, die aus der Défi Azimut gezogen werden können: Alan Roura, der noch ziemlich viel Luft nach oben hat, mit Positivem und weniger Positivem, Justine Mettraux, die mit ihrer TeamWork einen bemerkenswerten Auftritt hingelegt hat, und Oliver Heer, der mit seiner IMOCA einen schönen Platz erobert hat. So war die Defi Azimut, insbesondere die 500 Meilen im Golf von Biskaya, für alle eine hervorragende Vorbereitung auf die Route du Rhum, die rasch näher rückt.

Das beste Schweizer Ergebnis erzielte Justine Mettraux, die mit ihrer neuen IMOCA ein nahezu perfektes 48-Stunden-Rennen segelte. Ein gelungener Start und ausgezeichnete Durchschnittstempi ermöglichten es ihr, in stetigem Kontakt mit der Spitze zu bleiben. Bei ihrem ersten Solorennen an Bord ihres neuen Bootes belegte sie so den hervorragenden sechsten Platz und bewies ihr grosses Potenzial.

Fehlstarts

Für Alan Roura lief es hingegen nicht ganz so rund: Schon beim Start wurde der Hublot-Skipper von Conrad Colman abgedrängt und musste als Letzter starten. Alan Roura blieb in der ersten Nacht aber hartnäckig und kämpfte sich durch einen Grossteil der Flotte wieder bis in die Top 10 vor. Bei der Fahrt nach Lorient am Wind deutet seine Leistung jedoch darauf hin, dass er einen Geschwindigkeits- und Kursverlust gegenüber seinen Konkurrenten oder aber Bedingungen, die nicht zur Philosophie seines Bootes passten, hinnehmen musste. Dennoch belegte er nach einem harten Kampf mit Damien Seguin und Isabelle Joschke Rang 13.

Wie Justine Mettraux absolvierte auch Oliver Heer, der ehemalige Boat Captain von Alex Thomson, sein erstes grosses Einhandrennen in der IMOCA-Flotte. Der Skipper legte dabei einen eher konservativen Start hin und hatte mit einigem Ungemach zu kämpfen. Daher konnte er mit den IMOCA seiner Klasse nicht wirklich mithalten. Dafür wusste er sich am Sonntag bei der Mannschaftsrundfahrt um die Ile de Groix gut in Szene zu setzen. Oliver Heer konnte das Potenzial seines Bootes bei leichtem Wind voll ausschöpfen und belegte den dritten von 27 Plätzen. Mit drei Booten am Start der Route du Rhum wird die Schweiz somit an der legendären Transatlantikregatta bei den IMOCA die am stärksten vertretene ausländische Nation sein.