Text: Quentin Mayerat

Ob America’s Cup, Vendée Globe oder Jules Verne Trophy: Das Jahr 2021 beginnt spektakulär. Die Herzen der Segelliebhaberinnen und -liebhaber pulsieren im Rhythmus der unglaublichen Höhenflüge der Foiler, bei denen jeder Fehler gravierende Folgen haben kann… . Verpassen Sie nichts und bleiben Sie dank unserer wöchentlichen Übersicht stets informiert! Weiterlesen

Die dritte Round Robin dieses Prada Cups wird so schnell niemand vergessen. Einerseits war da die dramatische Kenterung der American Magic, die uns vor Schreck den Atem stocken liess. Gleichzeitig erreichten die Regatten eine im Foiling nie dagewesene Intensität. Nebst allen Kapriolen wird der unglaubliche Kampf zwischen INEOS und Luna Rossa in Erinnerung blieben, ein echtes Lehrstück in Sachen Segeln, sei es in der Startphase oder bezüglich der Taktik, während der gesamten Regatta. In diesen Booten steckt ein echter technologischer Quantensprung. Im Vergleich dazu scheinen die AC50 des letzten Cups bereits völlig veraltet. Doch sei’s drum: Die Zuschauerinnen und Zuschauer freut’s, sind die Wettkämpfe doch viel härter umkämpft und dadurch spannender!

INEOS in Richtung Finale?

Die letzten Round Robin finden nächstes Wochenende statt. Nicht teilnehmen wird jedoch American Magic, da sie bei der Kenterung schwer beschädigt wurde und noch nicht starten kann. Erst an den Halbfinals Ende Monat wird sie wieder einsatzfähig sein. Von dieser Situation profitiert ganz klar INEOS. Sie geht mit zwei Punkten Vorsprung auf ihre italienische Rivalin in diese erste Qualifikationsphase. Das Boot, das nach diesem Wochenende am meisten Punkte hat, steht automatisch im Finale des Prada Cups. Und dorthin wünschen sich alle, denn dort wartet endlich ETNZ! Für die Amerikaner ist noch nichts verloren. Ihr Wettlauf gegen die Zeit, um ihr Boot zu reparieren, startet, bevor der Countdown im Halbfinale gegen den Verlierer des Duells dieses Wochenendes beginnt.

Weltumsegler

Nicht nur die Polardiagramme der AC75 sind schwindelerregend. Die Maxi Edmond de Rothschild steuert mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich rund 35 Knoten auf das Kap der Guten Hoffnung zu. Auch das Offshore-Racing macht eine richtige Revolution durch. Wer hätte noch vor 20 Jahren gedacht, dass es je möglich sein würde, die Südspitze Afrikas innerhalb von gerade mal zehn Seetagen zu erreichen? Eines ist sicher: Wenn das Meer für Caudrelier / Cammas keine unliebsamen Überraschungen bereithält, sollte der Abstand zum Rekord von Joyon weiterwachsen.

Auch er fliegt, aber eben im Rhythmus eines Einhand-Weltumseglers: Alan Roura kämpft weiter darum, seine Vendée Globe erhobenen Hauptes zu Ende zu fahren. Obwohl er grosses Pech hatte und sein Boot mehrfach beschädigt wurde, gibt er nach wie vor alles. Letzten Montag konnten wir mit ihm sprechen, mitten im Südatlantik und mit 30 Knoten am Wind ! Schön zu sehen, dass er auch nach 70 Tagen auf hoher See immer noch lächeln kann !