Die traditionelle Segelwoche für Jollen und Mehrrümpfer war wie immer ein grosses Fest. Sogar der mangelnde Wind konnte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die gute Laune nicht verderben.

Text: Grégoire Sudez

Gemeinsam die Freude am Segeln erleben: So könnte das Motto der Bol d’Or de la Vallée de Joux lauten. An der Regattawoche im August stehen auf dem idyllischen See im Waadtländer Jura Mehrrümpfer und Jollen im Rampenlicht – aber nicht nur! Genauso wichtig sind gute Laune und gutes Essen. Das war auch an der 57. Ausgabe nicht anders, was nicht zuletzt am aussergewöhnlichen Sommerwetter lag. «Wir hatten vielleicht etwas wenig Wind, vor allem am Wochenende, aber die Abende waren unglaublich schön», schwärmt der Generalsekretär des Club Nautique de la Vallée de Joux Jean-François Mathieu rückblickend. «Ich beteilige mich zum achten Mal an der Organisation der Segelwoche und zum ersten Mal konnte ausnahmslos jeden Abend draussen gegessen werden. Das hat für eine super Stimmung gesorgt, es herrschte ein freundliches Miteinander.»

Auf dem idyllischen Lac de Joux auf gut 1000 Metern über Meer konnten sich Stammgäste und Neulinge trotz launischem Wind jeden Abend an mindestens ein bis zwei Wettfahrten miteinander messen. Der grosse Brocken folgte dann am Wochenende mit der Regatta der M3 und der Mini-Bol für Jollen. Da der Wind grösstenteils ausblieb, entschieden sich die Teams auf den M3 nicht für Up-and-Down-Kurse, sondern für einen Raid. Die Mini-Bol diente den jungen Seglerinnen und Seglern dann als Hauptprobe für die separate Juniorenwertung.

Feierlaune

Nach einer intensiven Woche, die nach den vielen Stunden auf dem Wasser und den langen Sommerabenden doch etwas an den Kräften zehrte, hätte man eigentlich erwarten können, dass es am Samstagabend vor dem grossen Sonntagsrennen etwas ruhiger zugeht. Laut Jean-François Mathieu brechen die Leute normalerweise kurz nach dem Essen auf. «Dieses Jahr war das anders. Es wurde eine lange, schöne Nacht. Vielen wird sie wahrscheinlich lange in Erinnerung bleiben.»

Nach einer kurzen, sternenklaren Nacht war zunächst einmal Warten angesagt, sodass die Teilnehmenden noch etwas Zeit hatten, den Schlaf abzuschütteln, bevor der Startschuss zur 57. Bol d’Or de la Vallée de Joux fiel. «Wir konnten das Rennen schliesslich um 11.58 Uhr starten», so der Generalsekretär. «Die Strecke musste verkürzt werden und es kam nur eine Runde zustande. Die Besten brauchten etwas mehr als zwei Stunden und die Langsamsten über vier Stunden.»

DIE GESAMTSIEGER IN ECHTZEIT JOËL CHIODONI, ANTOINE RAVONEL UND JEAN-MARIE IMESCH AUF IHREM 18-FOOTER

Der fehlende Wind sollte das einzige Manko an der ansonsten in allen Bereichen perfekten Bol d’Or im Vallée de Joux bleiben. In der Gesamtwertung siegten Joël Chiodoni, Antoine Ravonel und Jean-Marie Imesch vom Club Nautique de la Baie de Corsier auf ihrem 18-Footer vor Jean-Luc Piguet (505) auf dem 2. und Pierre-Yves Pfirter / Sabrina Erné (49erFX) auf dem 3. Platz. Nach berechneter Zeit, die für den Gewinn der Bol d’Or massgebend ist, setzte sich Pierrick Amizet (ILCA 7) aus Frankreich durch. Sein Landsmann Jérôme Thomas (Snipe) und der Zürcher Andreas von Arx (D-One) vervollständigten das Podest. Bei den Mehrrumpfbooten gewann Laurent Vez (A-Cat) aus Lutry vor Christian Huwiler (2Win Sonic Solo) und Stéphane Chiovini (Ventilo Pulso), beide vom CNVJ.