Im Mai feierte die französische Werft Alubat in Les Sables d’Olonne ihr 50-jähriges Jubiläum und gleichzeitig ihr Vorzeigeprodukt, den Integralschwerter OVNI. Ein Waadtländer Segler erzählt von seiner ersten Begegnung mit dem Aluminiumboot.

Text: Jean-Guy Python

Alubat entwirft, baut und verkauft seit 1973 komplett aus Aluminium hergestellte Langfahrtjachten. Viele Blauwassersegler entscheiden sich für einen Integralschwerter mit Kabine, da er sich aufgrund des variablen Tiefgangs bestens für flache Gewässer und zum Trockenfallen eignet. So auch Jean-Pierre Dresco. Er ist grosser Fan von Alubat und war sogar der erste Schweizer, der sich im Jahr 1980 einen OVNI kaufte. Dieser wurde dem früheren Waadtländer Kantonsarchitekten am 13. August 1980 nach Estavayer-le-Lac (VD) am Neuenburgersee geliefert. Der damalige Werftchef Yves Roucher begleitete den Transport des robusten Knickspanters höchstpersönlich. Er und sein Werkstattchef nutzen die Reise, um das Boot beim Joran, einem abendlichen Fallwind am Jurasüdfuss, zu testen. Der Mast hielt dem Druck nicht stand, doch dank der Verstärkungen mit Hilfsstagen und einem Backstag konnte der OVNI 28 das erste Kapitel seiner langen Geschichte schreiben.

EGAL, OB AUF DER EISSCHOLLE IM HAFEN VON ESTAVAYER IN DEN 1980ER-JAHREN ODER IM SCHILF AM SÜDUFER DES NEUENBURGERSEES, DIE OVNI IST IDEAL ZUM TROCKENFALLEN.

Vollständige Freiheit

Auf dem Neuenburgersee biete sich der Einsatz einer Jolle an, sagt der Waadtländer. «Auf der Südseite gibt es bis zu 300 Metern vor dem Ufer Untiefen», erklärt er. Ausserdem hätte er sich
auf den ersten Blick in den OVNI 28 verliebt. «Wir schliefen auf den drei Seen im Schilf und die Kinder fuhren im Opti herum. Damals war das noch erlaubt, aber wir waren natürlich sehr
vorsichtig und haben auf die Natur Rücksicht genommen. Wir haben das Boot auch genutzt, um Vögel zu beobachten und mit meinem Integralschwerter konnten wir am Südufer beachen. Es war einfach nur genial!» 1998 verkaufte Jean-Pierre Dresco seinen OVNI und erstand ein neues Boot, einen Faurby, der in Lutry stationiert ist. Mit 87 Jahren segelt JeanPierre Dresco immer noch auf dem Genfersee und wer ihm schon einmal begegnet ist, weiss: Segeln hält fit!