Das Leben an Bord hat seine Besonderheiten. Unvorhergesehene Situationen sind an der Tagesordnung. Viele Probleme, die sich im Hafen in zwei Minuten lösen liessen, erweisen sich auf dem Wasser als relativ kompliziert. Die folgenden Tipps können Ihnen aus der Patsche helfen oder Ihnen zumindest das Leben vereinfachen.

Text: Dominique Salandre

Defektes GPS

Ist Ihr GPS kaputt oder sind die Batterien leer? Das kann jedem passieren. Wer früher seine Position bestimmen wollte, musste Kompass, Karte und ein Lineal zur Hand nehmen. Heute gibt es mehrere Alternativen. Sie können Ihre Position über Funk oder, noch einfacher, mit dem Smartphone finden. Die meisten Smartphones enthalten eine Kompassfunktion, die Ihnen die Position relativ zuverlässig anzeigt.

Festmacher schützen

Wenn Ihr Boot im Hafen bleibt, werden die Vertäuleinen unter Umständen stark beansprucht – vor allem im Winter und auf Höhe der Klampen und Verholklüsen. Um zu verhindern, dass die Leinen schamfilen oder sogar reissen, führen Sie diese durch ein Stück Wasserschlauch. Das sieht zwar nicht sonderlich schön aus, ist aber sehr wirksam und günstig.

Aufkleber einfach entfernen

Aufkleber lassen sich oft nur schwer entfernen. Im Internet wimmelt es geradezu von Tipps, wie sie sich am besten lösen lassen, meist sind aber chemische Produkte im Spiel. Am einfachsten und umweltschonendsten sind immer noch eine Heissluftpistole und ein Baumwolllappen. Erhitzen Sie den Aufkleber. Sobald er schmilzt, reiben Sie mit einem Baumwolltuch darüber. Damit der Sticker nicht allzu heiss wird und verbrennt, erhitzen Sie die verschiedenen Teile abwechslungsweise, damit sie zwischenzeitlich wieder abkühlen können. So vermeiden Sie die Chemiekeule!

Batterie-Polklemme mit mehreren Anschlüssen

Da sich an Bord immer mehr elektronische Systeme befinden, sind die Batterien auch mit entsprechend vielen Kabeln ausgestattet. Dadurch entsteht ein Kabelsalat, der nicht nur unübersichtlich, sondern auch gefährlich ist. Befestigen Sie an den beiden Batteriepolen eine Polklemme, über die sich mehrere Kabel ordentlich verbinden lassen. Eine einfache, patente und sichere Lösung!

Das Deck ohne Schwamm und Besen reinigen

Ihrem Jüngsten ist die Glace aufs Deck gefallen und Sie haben weder Hochdruckreiniger, Schrubber noch Schwamm zur Hand? Keine Panik! Nehmen Sie ein Seil, legen Sie es auf den Boden, giessen Sie etwas Wasser darauf und reiben Sie es mit dem Fuss hin und her. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz so lupenrein wie mit einem Hochdruckreiniger, das Gröbste lässt sich mit diesem Trick aber entfernen, sodass keine Rutschgefahr mehr besteht.

Wissen, wann der Motor gerade liegt

Bevor Sie Gas geben, sollten Sie sich vergewissern, dass der Motor gerade positioniert ist. Sie laufen sonst Gefahr, dass Sie auf das benachbarte Boot, den Steg oder das Ufer fahren. Ein schneller Start mit einem links oder rechts platzierten Ruder kann zudem für die Personen an Bord gefährlich sein. Befestigen Sie ein Stück Klebstreifen oben auf dem Steuerrad, wenn der Motor gerade ist. Das sieht zwar nicht unbedingt schön aus, ist aber hilfreich und sicher

Ein Notstoppschalter, der nicht stört

Ein Notstoppschalter ist ein Muss auf jedem Motorboot. Die dazugehörige Reissleine um das Handgelenk zu wickeln ist vermutlich nicht die beste Lösung, denn sie kann sich leicht im Steuerrad verheddern. Befestigen Sie sie daher lieber am Oberschenkel oder am Gürtel. Noch besser ist eine Jetski-Reissleine, denn die ist deutlich länger. Damit können Sie sich weiter vom Steuerstand entfernen und müssen nicht befürchten, dass jedes Mal, wenn Sie einen Schritt zu viel tun, der Motor abstellt. Sie werden die zusätzliche Bewegungsfreiheit zu schätzen wissen!

Treibstoff sauber mit dem Kanister auffüllen

Einen kleinen Benzinkanister sollte man für den Fall der Fälle immer dabeihaben. Den Treibstoff vom Reservekanister in den Tank zu bekommen, ohne die Hälfte zu verschütten, ist aber nicht immer ganz einfach. Nehmen Sie einen Schlauch und einen Lappen zu Hilfe. Tauchen Sie den Schlauch in den Kanister und legen Sie den Lappen um den Füllstutzen. Lassen Sie eine kleine Lücke frei, durch die Sie in den Kanister blasen. Ihr Mund berührt dabei nur den Lappen. Durch den so entstandenen Druck wird der Treibstoff in den Schlauch gedrückt und fliesst gleichmässig in den Tank.