Zusätzlich zu den Aktivitäten in den traditionellen Formaten fördert die Swiss Sailing League Association (SSLA) dieses Jahr gezielt das Frauensegeln. Zur Krönung der Saison findet Mitte Oktober die Women’s Champions League in Lausanne statt.

Text : Walter Rudin
Fotos : Gwidon & Kacper Libera

Die Hoffnung ist gross, dass die SSLA eine Saison mit sämtlichen Events in allen Ligen durchführen kann. Nach zwei durchzogenen Jahren mit beträchtlichen Einbussen brennen die Akteure darauf, endlich wieder alle Acts auszusegeln. Der Vorstand der Liga steht jedenfalls mit einem kompletten Programm in den Startlöchern. In der Super League und der Challenge League sollen jeweils vier Spielrunden ausgetragen werden. In der Promotion League findet nach zwei Events der Qualifier für den Aufstieg statt. Ladies Cup, Liga Cup, Youth Cup und Master Cup stehen ebenfalls wieder auf der Agenda. Und Mitte Oktober wird die internationale Frauenelite zur Women’s Champions League in Lausanne erwartet.

Initiative «Women Sailing SSLA»

Ein ganz besonderes Gewicht sollen diese Saison die Frauenaktivitäten erhalten. Vorstandsmitglied Marlène Rump hatte im vergangenen November an der Generalversammlung von Swiss Sailing die Initiative «Women Sailing SSLA» präsentiert. Sie zielt darauf ab, mehr Frauen zu motivieren, als Seglerinnen oder Offizielle an Regatten teilzunehmen. Bereits kurz nach der Generalversammlung zeigten die vielen positiven Rückmeldungen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Die Feedbacks kamen nicht nur von Frauen, auch Männer wären an entsprechenden Ausbildungscamps interessiert.

Der Anstoss zur Initiative «Women Sailing SSLA» kommt eigentlich von Bundesrätin Viola Amherd. Sie hatte ihren Besuch am Women’s Cup 2020 wegen Corona zwar absagen müssen, doch die SSLA damals animiert, ein Konzept für frauenspezifische Segelaktivitäten zu entwickeln und dafür Sportfördergelder versprochen. Die SSLA erhält nun erstmals Unterstützung vom BASPO, die sie für zwei einwöchige J70-Camps verwendet, an denen sich von Toptrainerinnen betreute Frauen theoretisch und vor allem praktisch mit dem Regattasegeln auseinandersetzen können. Begleitet werden diese Clinics von praxisorientierten Ausbildungsschritten für Wettkampfleiterinnen und Schiedsrichterinnen, die zeitgleich am selben Ort von Swiss Sailing angeboten werden. «Das Echo der Frauen auf die ausgeschriebenen Camps war riesig», freut sich Marlène Rump, die Verantwortliche der SSLA für das Frauensegeln. «Insgesamt haben sich 75 Frauen für die beiden Wochen in Tenero angemeldet. Die beiden Clinics für Regattasegeln im April und Mai sind mehr als ausgebucht, nur die Kurse Wettfahrtleitung und Judge/ Umpire haben noch Plätze frei. Weil das Interesse – auch aus dem Ausland – so gross war, organisieren wir sogar noch ein drittes Camp. Es findet im August in Davos statt und hat noch Plätze frei.»

Wettkämpfe im Anschluss

Im Mai findet in Biel der Swiss Sailing League Women’s Cup statt. Er dient zur Selektion der besten Teams für die Women’s Sailing Champions League in Lausanne. Es können sechs Frauenteams aus der Schweiz teilnehmen. Der RC Oberhofen und YC Arbon haben sich am Women’s Cup 2021 in Davos bereits dafür qualifiziert und sind gesetzt. Ebenfalls startberechtigt sind die Siegerinnen und die Zweitplatzierten vom Women’s Cup 2022 in Biel. Je ein weiterer Platz geht an ein Team aus Lausanne/Lac Léman und an ein Youth Team.
Die Initiative «Women Sailing SSLA» ist damit aber nicht abgeschlossen.
Der Vorstand der SSLA prüft, ob ab 2023 eine Women’s League mit Zwei jährlichen Events durchgeführt werden kann. Und für Seglerinnen, die diese Saison noch mehr Wettkämpfe suchen, bietet sich auch der traditionelle Ladies’ Cup vom Zürcher Segel Club oder der Helga Cup in Hamburg an, wo bis zu 80 Frauenteams erwartet werden.
swiss-sailing-league.ch